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^inh 2011071800 | ereignis |
Musste der Verfasse doch gerade zufällig hineingeraten in eine
Wiedergabe von Felix Mendelssohns beliebtem Violinkonert e-moll op. 63
im Rahmen des unsäglichen "ARD-Radiofestivals":
Nach wenigen Sekunden schon bauchschmerzgeplagt, hielt Verfasser doch eine längere
Weile aus, denn jeder Begühung soll man ihre Chance geben.
Aber das, nein, das war unerträglich: JEDE, aber auch JEDE Note bekam
ihren "ausdrucksstarken" Schweller, das Vibrato bebte und zuckte
in sündigem Verlangen, und die
legatissimo Phrasierungen schmiegten sich zuckersüß in die Windungen der
Ohrmuschel.
Vielleicht ist diesem Werke ja tatsächlich etwas abzugewinnen, wenn die Interpreten versuchen, das wenige, was an SUBSTANZ drinsteckt, an Kontrapunkt, an melodischem Einfall, an Harmonik, auch hervorzubringen, dem zu dienen, statt eine Pfefferminzsoße von schleimiger Lieblichkeit noch über die letzte Vorschlagsnote zu gießen.
Denn ein wohlgesetzter schmachtender Schweller ist nicht mehr als eine persönliche Meinung. Ein gelungener, ausdrucksvoller Kontrapunkt aber ist eine wahrhaftige, unvergängliche Tat.
Der Herr Mendelssohn hat ja in der Tat einige nicht unbedeutende und auch heute noch erfrischend wirkende Werke hervorgebracht. Aber dass dieses hirn-, substanz- und sinn-lose Gedudel zu den "beliebtesten Violinkonzerten überhaupt" gehört, wie wir es dem Moderator un-gern glauben, zeigt nur, dass das Publikum von Musik soviel versteht wie das Rindvieh von der Milchwirtschaft.
Danach entblödete die Interpretin sich nicht, als ZUGABE (sic!) auf
diesen nervenzerfetzenden Blödsinn tatsächlich --- die Sarabande
aus der d-moll Partita zu spielen!
Und dabei spielte sie die noch nichtmal schlecht!
Um so bedauerlicher, dass ihr wohl noch niemand gesagt hat, dass
es sich bei diesem Werke um KUNST handelt, um entwas WERT-HALTIGES,
etwas HEILIGES,
von dem kein Mensch das Recht hat, es in den Schlamm eines
"Festivals" hinabzuziehen.
Aber sie ist noch jung, sie kann noch lernen.
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2019-12-20_20h50
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